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Explosion im Ruppenberg-Tunnel Schuld – mehrere verletzte Kinder

In einer organisationsübergreifenden Großübung mit mehr als 100 beteiligten Kräften von Technischem Hilfswerk (THW), Deutschem Roten Kreuz (DRK) und Feuerwehr wurde ein Großschadensereignis in einem Tunnel geübt.

Das Szenario: Durch eine Explosion wurde eine Gruppe Kinder in dem 275m langen Tunnel verschüttet. Gleichzeitig kam es zu einem Brand.

Am Tunnelportal Schuld mussten zunächst Trümmer beseitigt werden, um an die insgesamt 10 Verletzten zu gelangen. Außerdem musste der Tunnel ausgeleuchtet werden. Einsatzleiter Sebastian Heinrich, Wehrführer der ersteintreffenden Feuerwehr Schuld, ließ umgehend die Alarmstufe erhöhen.

Das THW um Christian Niemeyer, Initiator der Übung, rückte mit den Bergungs- und Fachgruppen aus Sinzig und Ahrweiler zur Unterstützung der Feuerwehr Schuld an. Ebenso brachte sich der Einsatzleitwagen mit Wehrleiter der VG Adenau, Dieter Merten, in Stellung. Das DRK richtete am Tunnelausgang eine Verletztenablage ein. Von dort wurden die Patienten zu einer Unfallhilfstelle transportiert, die auf dem Platz der Schützenhalle eingerichtet war. Dort koordinierte Kreisbereitschaftsleiter Marco Schlicht die Verletztenversorgung.

Auf der anderen Seite des Tunnels führte ein circa zwei Kilometer langer Weg über den alten Bahndamm zum Tunnelportal Fuchshofen. Von dort gingen die Feuerwehren Reifferscheid, Dümpelfeld, Adenau und Helfer vom THW Ahrweiler unter Atemschutz zur Brandbekämpfung vor. Als Wasserentnahmestelle diente die Ahr.

Eine solche organisationsübergreifende Übung hat seltenheitswert. Daher bestand ein großes Interesse von Presse und Politik. Guido Nisius, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Adenau, und Landrat Dr. Jürgen Pföhler wünschten vor der Übung viel Erfolg und informierten sich über deren Verlauf. Als weitere Beobachter waren der stellvertretende Kreisfeuerwehrinspektor Gerhard Oelsberg und die Ortsbürgermeister der beteiligten Feuerwehren vor Ort.

Das Ziel einer verbesserten Zusammenarbeit konnte klar erreicht werden. Daher zeigten sich die beiden Übungsleiter Christian Niemeyer (THW Ahrweiler) und Sebastian Heinrich (FFW Schuld) zufrieden, als die Übung nach zwei Stunden für beendet erklärt werden konnte. Sie hatten wochenlang alle Hände voll zu tun mit der Vorbereitung und wurden hierbei tatkräftig durch die Kameraden der Feuerwehr Schuld unterstützt, die den Tunnel verbarrikadiert hatten und den Anfahrtsweg zum Portal Fuchshofen erst einmal freischneiden mussten. Auch der Nachwuchs aus der THW-Jugend und Jugendfeuerwehr waren als Verletztendarsteller mit eingebunden und konnten so schon erste Erfahrungen sammeln.

Schadensereignisse in Tunneln sind zwar selten, aber sowohl für Opfer als auch für Helfer gefährlich. Im Kreis Ahrweiler gibt es bereits mehrere Tunnelanlagen für Straße und Schiene, weitere kommen hinzu. Daher ist ein solches Szenario nicht ausgeschlossen. Die Koordination bei solch großen Ereignissen stellt die größte Herausforderung und konnte durch die Übung mit kleineren konstruktiven Kritikpunkten noch weiter verbessert werden.

Ein Dank geht an den Werkleiter des Zweckverbands Wasserversorgung Eifel-Ahr, Theo Waerder, für die Bereitstellung des Übungsobjektes. Der Tunnel gehört dem Zweckverband, durch ihn verläuft eine Wasserleitung.

Besonderer Dank gilt allen Beteiligten Helfern von DRK, THW und Feuerwehr, die für diese Erfahrung ihre Freizeit geopfert haben.  (AS.)